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Gürtelrose Wie Lange Krank?
Josemaria
- 23.05.2023
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Fragen & Antworten zu Gürtelrose und Krankschreibung – Wie lange dauert die Krankschreibung bei einer Gürtelrose? Bei normalem Verlauf ist eine Gürtelrose in zwei bis vier Wochen ausgeheilt – jedoch abhängig von Intensität und Verlauf. Patienten mit Gürtelrose werden vom Arzt üblicherweise 7 bis 10 Tage krankgeschrieben.
Gibt es eine Impfung gegen Gürtelrose? Ja. Neben den bereits länger bekannten Lebendimpfstoffen aus Windpocken-Erregern ist nun auch ein Totimpfstoff erhältlich, der wesentlich bessere Langzeitergebnisse erzielt. Bei älteren Patientinnen und Patienten gehört die Impfung gegen Gürtelrose bei den gesetzlichen Krankenkassen zum Leistungskatalog.
Erkranken an Gürtelrose nur ältere Menschen? Nein, die Gürtelrose kann in seltenen Fällen auch Kinder und Jugendliche befallen. Der Hauptanteil der Betroffenen gehört allerdings zur älteren Generation. Können Hausmittel einer Gürtelrose vorbeugen? Nein.
Wie lange sollte man mit einer Gürtelrose zu Hause bleiben?
Erste Anzeichen – Im Frühstadium der Gürtelrose klagen Betroffene im Bereich des betroffenen Dermatoms phasenweise über Brennen, Jucken, Schmerzen und Taubheitsgefühle, Hinzu kommen gelegentlich Fieber, Unwohlsein, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen,
Diese Gürtelrose Symptome im Prodromalstadium sind sehr diffus. Da noch keine Bläschen erkennbar sind, kommt es häufig zu Falschdiagnosen. Viele Menschen fürchten sich dann, je nach Lokalität der Erstanzeichen, vor Herzinfarkt, Gallenkolik, Blinddarmentzündung oder Bandscheibenvorfall. Symptome im fortgeschrittenen Stadium Die ersten eindeutigen Anzeichen sind asymmetrische schmerzhafte Rötungen, in denen sich innerhalb eines Tages Bläschen bilden.
In den folgenden 5 Tagen können immer wieder neue Bläschen entstehen, bis das gesamte Dermatom überzogen ist. Die Bläschen gehen ineinander über und überdecken bald die anfängliche Rötung und sind mit einer Flüssigkeit gefüllt. Einige Bläschen können platzen, andere trocknen aus.
Nach etwa 12 Tagen hat sich über dem Dermatom eine große Kruste gebildet. Nach Ablösung dieser Kruste gilt der Patient als geheilt. Da durch diesen Ausbruch alle Viren limitiert wurden, können Betroffene nicht mehr an Gürtelrose erkranken. Kommt es dennoch zu einem rezidivierenden Herpes Zoster, sollte unbedingt eine Krebserkrankung oder ein Immundefekt ausgeschlossen werden.
Während bei jungen Erwachsenen ohne Risikofaktoren und Kindern Gürtelrose am Rumpf meist ohne Therapie und ohne Komplikationen ausheilt, dauert der Krankheitsverlauf bei immunsupprimierten Menschen erheblich länger, da sich über Wochen immer wieder neue Bläschen bilden. BetterDoc – schnell und einfach zum richtigen Arzt Finden Sie mit BetterDoc schnell und einfach einen passenden Spezialisten in Ihrer Nähe für eine Behandlung oder Zweitmeinung. So funktionierts: 1. Melden Sie sich bei BetterDoc mit Ihren Kontaktdaten an 2.
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Auch wenn bis zu 3 Dermatome betroffen sein können, beschränkt sich der Ausschlag auf eine Körperhälfte. Am häufigsten entwickelt sich Gürtelrose am Rücken oder an der Brust. Der Ausschlag sieht dort gürtelförmig aus, daher auch der Name der Erkrankung.
- Doch das Virus kann sich prinzipiell in allen Ganglien manifestieren, sodass es zu Gürtelrose im Gesicht oder am Hals kommt.
- Selten entsteht Gürtelrose jedoch an der Hand oder am Bein.
- Bei einem normalen Krankheitsgeschehen ohne Komplikationen heilt die Gürtelrose in der Regel nach 2 bis 4 Wochen aus.
Kinder, junge Erwachsene und Menschen ohne Vorerkrankungen haben normalerweise einen unkomplizierten Verlauf. Doch der Verlauf und die Dauer der Gürtelrose stehen in direktem Zusammenhang mit folgenden Faktoren:
Alter : je älter die Patienten, umso komplizierter der Verlauf Geschlecht : mehr Frauen als Männer erkranken an Herpes Zoster Schmerzen : je höher die Schmerzen zu Beginn der Erkrankung, umso höher die Gefahr einer Post Zoster Neuralgie Ausmaß : die Gürtelrose hat eine ungünstigere Prognose, wenn mehrere Dermatome betroffen sind Kraniosakraler Befall : das Risiko der Post Zoster Neuralgie ist höher, wenn die Bläschen entlang der gesamten Wirbelsäule verlaufen Gesichtsrose : tritt das Herpes-Virus im Gesicht auf, ist die Gefahr für Komplikationen signifikant höher
Herpes Zoster ist nicht durch Tröpfcheninfektion übertragbar. Der einzige Weg der Übertragung ist die Schmierinfektion, Die Bläschen sind mit einer serösen Flüssigkeit, welche eine hohe Viruslast hat, gefüllt. Wenn die Bläschen aufplatzen oder aufgekratzt werden, kann es zur Übertragung durch direkten Kontakt oder durch Kontamination von totem Material kommen.
Daher sollten die Läsionen bis zum vollständigen Verkrusten bedeckt gehalten werden und die Betroffenen sorgfältige Handhygiene betreiben. Auch wenn Gürtelrose nicht so ansteckend ist wie Windpocken, müssen Betroffene in der Akutphase den Kontakt zu immungeschwächten,älteren oder schwangeren Menschen ohne vorangegangene Windpockenerkrankung oder –impfung meiden.
Diese würden andernfalls an Windpocken erkranken. Ärzte schreiben bei einer Gürtelrose-Erkrankung die Betroffenen krank, Wie lange die Menschen bei Gürtelrose krankgeschrieben werden, hängt vom Verlauf ab. In der Regel nehmen junge Erwachsene nach etwa 3 Wochen wieder ihre Arbeit auf.
Gürtelrose in Schwangerschaft Wenn eine schwangere Frau an Windpocken erkrankt, kann dies zu schweren Fehlbildungen bis hin zum Tod des Fötus führen. Eine Windpockenerkrankung der Mutter kurz vor oder nach der Entbindung kann zu einem Infekt beim Neugeborenen führen. Die sogenannten Neugeborenen-Varizellen verlaufen sehr schwer bis tödlich.
Ein Herpes-Zoster-Ausbruch während der Schwangerschaft stellt jedoch keine Gefahr für das ungeborene Kind dar, da die reaktivierten Viren nicht plazentagängig sind. Vorbeugen mit Impfung In Deutschland wird seit 2013 eine Impfung gegen Herpes Zoster für Menschen ab 50 Jahren und bei Immunsuppression empfohlen.
In klinischen Studien zeigte sich, dass dadurch das Risiko an Gürtelrose zu erkranken, in den ersten 5 Jahren um 50 % gesenkt wurde. Bei Ausbruch war der Krankheitsverlauf nach einer Impfung weitaus kürzer, weniger schmerzhaft und nicht mit einer Post Zoster Neuralgie verbunden. Die Gürtelrose Behandlung richtet sich vor allem nach dem Ausmaß des Exanthems und den Schmerzen,
In der Regel haben sich Schmerzmittel zur Herpes Zoster Therapie etabliert. Eine frühzeitige Behandlung mit Paracetamol oder leichten Opiaten lindert die Schmerzen, begrenzt die Ausdehnung der Bläschen und die Dauer der Effloreszenz, verhindert Komplikationen und senkt die Gefahr der Post Zoster Neuralgie. Eine lokale Behandlung der Bläschen mit feuchten Umschlägen hilft zudem bei Herpes Zoster. Dafür kommen Burow oder Zinkoxid in Frage. Beide Tinkturen wirken juckreizstillend und antiseptisch. Bei Menschen über 50 Jahre, Patienten mit Herpes Zoster im Gesicht, bei schweren Verläufen, bei immunsupprimierten Menschen, bei starken Schmerzen oder anderen Komplikationen ist eine virustatische Behandlung indiziert.
Zoster sine herpete : dermatombezogenen Schmerzen bleiben bestehen, auch ohne Bläschen auszubilden. Die richtige Diagnose ist schwer zu stellen. Zoster ophtalmicus : die Erkrankung befällt die Bindehaut, die Netzhaut, das Lid sowie die Stirn und führt ohne Behandlung zur Erblindung. Zoster oticus : Diese Form der Gürtelrose kann Ertaubung, Gleichgewichtsstörungen und Gesichtslähmungen verursachen. Zoster maxilliaris : es kommt zu einem Ausfall der Gesichtsnerven in der unteren Gesichtshälfte und zum Verlust des Geschmackssinns. Diese Störung kann bleibend sein, wenn die Infektion nicht rechtzeitig behandelt wird. Zoster disseminatus : dabei treten die Bläschen an verschiedensten Stellen des Körpers auf und befallen auch innere Organe wie Lunge, Herz oder Gehirn. Post Zoster Neuralgie : Bei etwa jedem 2. Patienten über 60 Jahre tritt die Post Zoster Neuralgie in Erscheinung. Es entstehen Schmerzen im von der Gürtelrose betroffenen Areal. Die Schmerzen dauern auch nach Abheilung der Gürtelrose an und bestehen Wochen bis Monate fort.
Wie lange muss ich mich bei Gürtelrose schonen?
«Was kann ich selbst zusätzlich tun, damit die Heilung eintritt?» –
Die wichtigste Maßnahme: suchen Sie so rasch wie möglich Ihren Hausarzt oder Hautarzt auf, sobald Sie den geringsten Verdacht auf eine Gürtelrose hegen. Der möglichst frühe Behandlungbeginn kann die Schmerzen am besten verhüten. Jede innerliche Behandlung sollte innerhalb der ersten Tage beginnen. Schonen Sie sich, solange die Krankheit besteht. Meiden Sie in der ersten Woche kleine Kinder und kranke Menschen, um diese nicht anzustecken. Kratzen Sie nicht an den befallenen Stellen. Nehmen Sie Ihre Medikamente, vor allem auch Schmerzmittel, regelmäßig und ausreichend hoch dosiert ein – auch wenn Sie normalerweise «gegen» Medikamente sind.
Was passiert wenn man sich bei Gürtelrose nicht schont?
Gürtelrose: Symptome – Gürtelrose beginnt häufig mit leichtem Fieber, man fühlt sich krank, müde und abgeschlagen.2 bis 3 Tage später folgen die typischen brennenden Schmerzen – üblicherweise nur auf einer Körperhälfte. Die betroffenen Hautstellen entsprechen den Nervenbahnen, an denen das Virus nach seiner Reaktivierung entlang wandert.
- Diese Hautareale werden medizinisch als Dermatome bezeichnet.
- Die Haut ist gerötet und sehr empfindlich, es bilden sich Knötchen, gefolgt von reiskorngroßen, prall gespannten Bläschen.
- Der Ausschlag ähnelt anfangs sehr den Windpocken-Bläschen, juckt aber nicht so stark.
- In den ersten 2 bis 3 Tagen sind Bläschen mit wässriger oder blutiger Flüssigkeit gefüllt, danach mit Lymphe.
Die Bläschen brechen auf, verschorfen und trocknen binnen 2 bis 7 Tagen aus. In der Regel heilen sie – häufig narbig – innerhalb von 2 bis 3 Wochen ab. Typischerweise wird der gürtelförmige Ausschlag einseitig am Rumpf sichtbar, es können aber auch Bereiche von Augen, Nase, Stirn und behaarter Kopfhaut betroffen sein.
- Bei einigen Menschen sind zusätzlich die naheliegenden Lymphknoten geschwollen,
- Der schmerzhafte, bläschenförmige Hautausschlag kann über Wochen andauern.
- Zusätzlich können bakterielle Infektionen die Haut und innere Organe lebensbedrohlich schädigen.
- Möglich sind auch Hirnentzündungen oder Hirnhautentzündungen sowie bleibende Seh- und Hörstörungen.
Es gibt zudem Hinweise, dass Gürtelrose das Risiko erhöht, an Multipler Sklerose zu erkranken.
Wann ist Gürtelrose am schlimmsten?
Post-Zoster-Neuralgie (PZN) – Einige Menschen verspüren monatelang in dem bereits abgeheilten Hautbereich Schmerzen. Die Beschwerden rühren von einem Nervenschaden in dem peripheren Nerv her, der vorher von der Gürtelrose betroffen war. Vor allem ältere Patienten sind gefährdet, 50-75% der Betroffenen sind zwischen 60 und 70 Jahre alt,
einen brennenden, bohrenden Dauerschmerzkurze, einschie ß ende Schmerzattacken heftigste Ber ü hrungsschmerzen. Die Schmerzen breiten sich h ä ufig in benachbarte Hautregionen aus, die nicht von der G ü rtelrose befallen waren.
Fast alle PZN-Patienten haben einen hohen Leidensdruck und sind verzweifelt. Ihre Schmerzen belasten meist sehr.
Wie fühlt man sich wenn man Gürtelrose hat?
Anzeichen von Gürtelrose vor dem Hautausschlag – Im Gürtelrose-Frühstadium sind die Symptome meistens nicht sehr spezifisch und könnten ebenso auf viele weitere Krankheiten hinweisen. Doch auch im Frühstadium der Gürtelrose gibt es bereits mögliche Anzeichen, bevor der typische Hautausschlag auftritt. Dazu gehören:
- Juckreiz, brennender Schmerz, Taubheit oder ein Kitzeln an den Stellen, an denen der Ausschlag auftreten wird
- Grippeartige Symptome, zum Beispiel Schüttelfrost, Fieber, Kopfschmerzen oder Müdigkeit
- Magenprobleme (eher untypisch)
Nachdem sich der Hautausschlag entwickelt hat, dauert die Erkrankung in der Regel zwei bis vier Wochen an. Die Schmerzen verschlimmern sich, wenn sich der Hautausschlag entwickelt. Sie lassen nach, sobald der Ausschlag verheilt.
Ist man bei Gürtelrose auch müde?
Symptome. Zu Beginn einer Gürtelrose tritt ein allgemeines Krankheitsgefühl auf, Betroffene sind müde und haben leichtes Fieber. Einige Tage später folgen die typischen Symptome einer Gürtelrose: Die Varicella-Zoster-Viren lösen nach ihrer Reaktivierung einen Hautausschlag aus.
Ist Gürtelrose meldepflichtig beim Arbeitgeber?
Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) hat zum Ziel, übertragbaren Krankheiten beim Menschen vorzubeugen, Infektionen frühzeitig zu erkennen und ihre Weiterverbreitung zu verhindern. Dazu gehört die so genannte Meldepflicht für Ärzte und Labore. Diese Meldepflichten wurden erweitert.
- Laut Infektionsschutzgesetz (IfSG) müssen Ärzte und Labore zum Teil namentlich, zum Teil auch anonym übertragbare Krankheiten oder der Verdacht darauf bzw.
- Entsprechende Erregernachweise an die Gesundheitsämter melden, um ein rasches Handeln des Öffentlichen Gesundheitsdienstes sicherzustellen Am 29.
März 2013 sind hierzu im Infektionsschutzgesetz zwei wichtige Änderungen in Kraft getreten:
Die Liste der meldepflichtigen Erkrankungen des IfSG wurde um die Kategorien Mumps, Pertussis, Röteln und Varizellen erweitert. Das Meldewesen wurde durch eine Verkürzung der wöchentlichen auf tägliche Übermittlungsfristen beschleunigt.
Erweiterung der Meldepflicht Diese Änderung betrifft die Einführung von neuen Meldepflichten für vier impfpräventable Infektionskrankheiten. Es sind nun auch der Krankheitsverdacht, die Erkrankung und der Tod an
MumpsPertussisRöteln einschließlich Rötelnembryopathie undVarizellen (nicht Herpes Zoster/ Gürtelrose)
dem Gesundheitsamt namentlich zu melden. Zur Meldung sind sowohl die feststellenden Ärztinnen und Ärzte als auch – im Falle eines Labornachweises – die Leitungen der Labore verpflichtet. Für das Labor besteht eine Meldepflicht für den direkten oder indirekten Erregernachweis – soweit die Nachweis auf eine akute Infektion hindeuten – mit dem Mumps-Virus, mit Bordetella pertussis oder Bordetella parapertussis, mit dem Röteln-Virus oder mit dem Varizella-Zoster-Virus.
- Beim indirekten Erregernachweis gibt in der Regel der Nachweis spezifischer IgM-Antikörper oder eine deutliche Titeränderung zwischen 2 spezifischen IgG-Antikörperbestimmungen im ELISA einen Hinweis auf das Vorliegen einer akuten Infektion.
- Mit den Änderungen bzw.
- Erweiterungen der Meldepflicht werden wichtige Ziele erreicht: Der öffentliche Gesundheitsdienst erhält die Möglichkeit, frühzeitig Maßnahmen des Infektionsschutzes einzuleiten, um die Weiterverbreitung von diesen Infektionskrankheiten zu verhindern.
Dies beinhaltet zum Beispiel auch die Ermittlung von Kontaktpersonen, insbesondere solche mit einer besonderen Gefährdung, z.B. Schwangere (Röteln) oder Säuglinge (Pertussis, Varizellen) und die Durchführung von postexpositionellen Immunisierungen (bei Mumps, Röteln und Varizellen) oder einer Chemoprophylaxe (bei Pertussis).
- Durch diese Gesetzesänderung wird es nun außerdem möglich, bundesweit verlässliche epidemiologische Daten zur Krankheitslast von Mumps, Pertussis, Röteln und Varizellen zu erheben, was zuvor nur in wenigen Bundesländern der Fall war.
- Das ist vor allem für impf-präventable Krankheiten von überragender Bedeutung, denn so kann eine bessere Kontrolle über die Umsetzung und Effektivität der Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) herbeigeführt werden.
Die Daten sollen die nötigen Hinweise auf mögliche Impfdurchbrüche liefern, die gegebenenfalls zu Änderungen der Impfempfehlungen führen müssen. Darüber hinaus können sie Aufschluss über einen unzureichenden Impfschutz in Bevölkerungsgruppen geben, der dann gezielt vervollständigt bzw.
- Optimiert werden kann.
- Einen besonderen Stellenwert nehmen dabei – neben den bereits seit langem meldepflichtigen Masern – die Röteln ein.
- So ist es das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO), in Europa bis zum Jahr 2015 neben Masern auch die Röteln zu eliminieren.
- Als Maßzahl wird seitens der WHO maximal ein Fall auf eine Million Einwohner akzeptiert.
Das Erreichen dieses Zieles setzt allerdings einen hohen Durchimpfungsgrad der Bevölkerung voraus und mit der Meldepflicht ein Instrumentarium für ein rasches Erkennen von verdächtigen Erkrankungsfällen, um deren Weiterverbreitung zu verhindern. Schnellere Information Die Erfahrung aus großen überregionalen Krankheitsausbrüchen der letzten Jahre, wie beispielsweise der EHEC Epidemie, hat die große Bedeutung eines schnelleren Meldeweges deutlich gemacht.
Die zweite wesentliche Änderung des Meldewesens betrifft daher die Geschwindigkeit mit der Meldungen von der Ärzteschaft an das Gesundheitsamt sowie von dort über die zentrale rheinland-pfälzische Meldebehörde beim Landesuntersuchungsamt an das Robert-Koch-Institut (RKI) auf Bundesebene erfolgen müssen.
Die namentliche Meldung an das Gesundheitsamt muss wie bisher unverzüglich erfolgen. In der Gesetzesänderung ist nun jedoch zusätzlich festgehalten, dass durch den Meldepflichtigen sichergestellt werden muss, dass die Meldung dem Gesundheitsamt innerhalb von 24 Stunden nach erlangter Kenntnis vorliegt.
- Damit dürfte in aller Regel die Meldung auf dem Postweg nicht mehr den gesetzlichen Zeitvorgaben genügen.
- Neu sind auch verkürzte Übermittlungsfristen vom Gesundheitsamt an die Landesstelle und das RKI, nach denen die Meldungen jeweils spätestens am folgenden Arbeitstag zu übermitteln sind.
- Werden alle Fristen eingehalten, so können einzelne Erkrankungsfälle innerhalb von drei Arbeitstagen am RKI in einen gesamtepidemiologischen Zusammenhang gebracht und bewertet werden.
Die Weiterleitung von Meldungen bis an das RKI mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen für das Handeln des Öffentlichen Gesundheitsdienstes setzt voraus, dass bundesweit einheitliche Kriterien zur Beurteilung einer Meldung gelten. Die Gesundheitsämter haben daher neben der Gefahrenabwehr vor Ort auch die Aufgabe, eingegangene Meldungen anhand sogenannter «Falldefinitionen» des RKI zu prüfen.
Die anonymisierte Weiterleitung eines Verdachts- oder Krankheitsfalles an die Landesstelle erfolgt nur, wenn diese Fallkriterien erfüllt sind. Die Landesstelle macht dann eine erste Analyse auf kreisübergreifende epidemische Geschehen. Von dort werden die Daten mehrmals täglich, spätestens jedoch am folgenden Arbeitstag an das RKI übermittelt.
Es soll bei dieser Gelegenheit betont werden, dass der erste Schritt im Meldeweg – die Meldung einer übertragbaren Erkrankung oder des Verdachtes darauf, durch den Arzt oder das Labor an das Gesundheitsamt – der wesentliche Reaktionsschritt ist. Die neuen Meldeformulare mit den vom Gesetzgeber festgelegten Angaben, sind bei den kommunalen Gesundheitsämtern der Kreisverwaltungen erhältlich und können auch auf der Internetseite des Landesuntersuchungsamtes im Downloadbereich heruntergeladen werden. Bei Fragen zu Meldungen im Einzelnen oder bei besonderer Eilbedürftigkeit kann die Kontaktaufnahme zum Gesundheitsamt auch telefonisch erfolgen. Alle zur Meldung Verpflichteten (zum Beispiel Ärztinnen und Ärzte, Krankenhäuser oder Labore) sollten die Kontaktdaten des jeweils zuständigen Gesundheitsamtes kennen.
- Die namentliche Arztmeldung einer Erkrankung erfolgt an das für den Aufenthalt des Betroffenen zuständige Gesundheitsamt, auch wenn es sich wie bei einem Hotel- oder Krankenhaus eventuell nur um einen vorübergehenden Aufenthalt handelt.
- So können unverzüglich die vor Ort erforderlichen Maßnahmen ergriffen werden.
Meldungen der Labore gehen an das für den Einsender zuständige Gesundheitsamt. Kompaktinfos zu den vier zusätzlich meldepflichtigen Krankheitsbildern Mumps (Parotitis epidemica) ist eine akute virusbedingte Infektionskrankheit, die weltweit endemisch verbreitet ist und in jedem Lebensalter auftreten kann.
- Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch oder durch direkten Kontakt mit kontaminiertem Speichel.
- Nach einem Prodromalstadium mit unspezifischen Allgemeinsymptomen tritt eine zumeist fieberhafte Erkrankung auf, die typischerweise durch eine ein- (20-30%) bzw.
- Doppelseitige (70-80%) schmerzhafte Schwellung der Parotis bzw.
der sublingualen Speicheldrüsen gekennzeichnet ist. Ein nicht unerheblicher Teil der Infektionen (30-40%) verläuft subklinisch oder inapparent. Nach Infektion besteht meist eine lebenslange Immunität. Im Rahmen der Erkrankung kann es zu Komplikationen kommen, die mit steigendem Alter zunehmend häufiger auftreten.
- Häufigste Komplikation ist bei 15-30% der Fälle die meist unilateral auftretende Orchitis (Hodenentzündung) des erwachsenen Mannes.
- Bei erwachsenen Frauen kann es in 5% der Fälle zu einer Oophoritis (Eierstockentzündung) kommen.
- Eine ZNS-Beteiligung in Form einer aseptischen Meningitis kommt in 1-10% der Fälle vor, eine Mumps-Enzephalitis bei weniger als 1% der Mumps-Fälle.
Eine vorübergehende Taubheit wurde bei ca.4% der Mumps-Fälle beobachtet, eine persistierende unilaterale Taubheit tritt bei 1 auf 20.000 Mumps-Fälle auf. Bei ca.4% der Mumps-Infektionen sind Pankreatitiden beschrieben. Pertussis (Keuchhusten) ist eine hoch ansteckende respiratorische Infektionskrankheit, vor allem verursacht durch die gramnegativen Bakterien Bordetella (B.) pertussis, seltener durch B.
Parapertussis. Weder die natürliche Infektion noch die Impfung führen zu einer lebenslangen Immunität. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfchen, die durch Kontakt mit einer infektiösen Person innerhalb eines Abstandes bis zu ca.1 Meter durch Husten, Niesen oder Sprechen erfolgen kann. Jugendliche und Erwachsene spielen als Überträger eine zunehmende Rolle.
Die Inkubationszeit beträgt 9-10 Tage mit einer Spanne von 6-20 Tagen. Die Ansteckungsgefahr ist am größten während der ersten katarrhalen Krankheitsphase und zu Beginn der zweiten paroxysmalen Phase (s.u.). Der typische Krankheitsverlauf wird in drei Stadien eingeteilt.
- Im ersten, 1 bis 2 Wochen andauernden Stadium catarrhale treten grippeähnliche Symptome wie Schnupfen, leichter Husten und Schwäche auf, meist ohne oder nur mit geringfügigem Fieber.
- Im nachfolgenden Stadium convulsivum (Dauer 4-6 Wochen) treten anfallsartige Hustenstöße (Stakkato-Husten) auf, die gefolgt werden von inspiratorischem Ziehen («Keuchen»).
Die Hustenattacken gehen häufig mit Hervorwürgen von zähem Schleim und anschließendem Erbrechen einher und treten gehäuft nachts auf. Im Stadium decrementi kommt es über einen Zeitraum von 6 bis 10 Wochen allmählich zum Abklingen der Hustenanfälle. Wichtig zu wissen ist, dass Pertussis bei Jugendlichen und Erwachsenen oftmals weniger typisch verläuft, z.B.
als lang dauernder Husten ohne die typischen Hustenanfälle. Auch bei Säuglingen, für die die Erkrankung lebensgefährlich verlaufen kann, ist das charakteristische Bild nicht immer ausgeprägt. Hier stehen neben unspezifischen Symptomen eines Atemwegsinfektes nicht selten Apnoen (Atemstillstände) im Vordergrund.
Typische Komplikationen dieser Erkrankung sind Pneumonie, Harninkontinenz, Gewichtsverlust und Rippenfrakturen. Das Röteln -Virus ist ein genetisch stabiles RNA-Virus mit nur einem Serotyp. Der Mensch ist der einzig benannte natürliche Wirt. In Populationen, in denen nicht geimpft wird, erfolgen 80-90% der Infektionen im Kindesalter.
- Die Inkubationszeit beträgt 14-21 Tage.
- Die Ansteckungsfähigkeit besteht eine Woche vor bis zu einer Woche nach Auftreten des Exanthems.
- Die Übertragung der Röteln-Viren erfolgt aerogen über Tröpfchen oder nasopharyngeale Sekrete.
- Das Virus vermehrt sich vornehmlich im lymphatischen Gewebe und führt zu einer ausgeprägten Virämie mit der Möglichkeit einer Übertragung der Viren in der Schwangerschaft diaplazentar auf das ungeborene Kind.
Eine Infektion nach der Geburt (postnatale Röteln) führt, falls sie klinisch manifest wird, zu einem normalerweise leichten Krankheitsbild mit Fieber und einem diffusen kleinfleckigen makulösen/ makulopapulösen Exanthem. Dieses beginnt im Gesicht und breitet sich über den Körper und die Extremitäten aus.
Charakteristisch sind darüber hinaus Schwellungen der Lymphknoten hinter den Ohren, am Hinterkopf und Halsbereich, die 5-10 Tage vor dem Exanthem auftreten können. Während Kinder seltener weitere Prodromi aufweisen, klagen Erwachsene 1-5 Tage vor Auftreten des Exanthems häufiger z.B. über Kopfschmerzen, subfebrile Temperaturen oder ein allgemeines Krankheitsgefühl.
Komplikationen wie Arthritiden, Bronchitiden, Enzephalitiden oder Peri- und Myokarditiden werden selten und erst im höheren Lebensalter beobachtet. Bis zu 50% der Infektionen verlaufen, speziell bei Kindern, asymptomatisch. Eine Infektion vor der Geburt (pränatale Infektion) über die Plazenta kann bei dem sich entwickelnden Embryo oder Fetus, in Abhängigkeit vom Infektionszeitpunkt während der Schwangerschaft, zu Fehl-, Tot- oder Frühgeburten führen.
- Diese können mit schwersten Behinderungen der Kinder einhergehen (konnatale Rötelnembryofetopathie, konnatale Röteln).
- Während der ersten 12 Schwangerschaftswochen ist die Gefahr einer Fetopathie bei einer Rötelninfektion der Mutter sehr hoch.
- Beobachtet wurden Schäden bei bis zu 70-90 % der infizierten Feten.
Das Risiko einer Fruchtschädigung nimmt in den nächsten vier Schwangerschaftswochen deutlich ab. Ab der 20. Schwangerschaftswoche wurde nur noch in Ausnahmefällen von Fetopathien berichtet. Die betroffenen Kinder können das Virus trotz hoher Titer spezifischer neutralisierender Antikörper noch bis zu zwei Jahre nach Geburt ausscheiden.
Varizellen (Windpocken) sind die klinische Manifestation einer Erstinfektion mit dem Varizella-zoster-Virus, das zur Familie der Herpes-viridae gehört. Das Virus verbleibt latent in den Spinalganglien (Nervenwurzeln des Rückenmarks) oder Ganglien der Hirnnerven und kann nach endogener Reaktivierung zu einer Zweiterkrankung, dem Herpes zoster (Gürtelrose), führen.
Das klinische Bild der Gürtelrose ist nicht meldepflichtig. Das typische klinische Erscheinungsbild der Varizellen ist ein stark juckendes Exanthem, bei dem Hautläsionen in unterschiedlichen Stadien (frische und verkrustete Bläschen, Papeln, Schorf) gleichzeitig vorkommen.
Der Herpes zoster ist durch Schmerzen und Bläschenbildung im Bereich eines Dermatoms (gekennzeichnet. Der einzige Wirt für das Virus ist der Mensch, die Übertragung erfolgt aerogen durch virushaltige Tröpfchen, die beim Atmen oder Husten ausgeschieden werden (und u.U. im Umkreis von mehreren Metern zur Ansteckung führen können).
Ferner sind eine Übertragung durch virushaltigen Bläscheninhalt oder Krusten als Schmierinfektion sowie eine diaplazentare Übertragung möglich. Die Inkubationszeit der Varizellen kann 8-28 Tage betragen, sie liegt in der Regel bei 14-16 Tagen. Die Ansteckungsfähigkeit beginnt 1-2 Tage vor Auftreten des Exanthems und endet 5-7 Tage nach Auftreten der letzten Effloreszenzen.
- Ohne Impfung und in gemäßigten Klimazonen haben 90-95% der Bevölkerung bis zum 20.
- Lebensjahr eine Varizellen-Infektion durchgemacht; in tropischen Klimazonen wird dieser Prozentsatz zu einem späteren Zeitpunkt erreicht.
- Die meisten Infektionen bei Kindern verlaufen mild.
- Omplikationen treten jedoch auch bei vormals gesunden Personen auf und umfassen vor allem bakterielle Superinfektionen, pulmonale Erkrankungen und neurologische Komplikationen.
Ein erhöhtes Risiko für Varizellen-Komplikationen haben Personen älter als 15 Jahre, Säuglinge und Personen mit Immundefizienz. Weiterhin kann es in etwa 1-2% der Varizellenerkrankungen bei Schwangeren zum fetalen Varizellen-Syndrom kommen, sofern die Erkrankung zwischen der 5.
Warum ist Gürtelrose meldepflichtig?
Meldepflicht gemäß IfSG – Dem Gesundheitsamt wird gemäß § 6 Abs.1 Nr.1 IfSG der Krankheitsverdacht, die Erkrankung sowie der Tod an Windpocken sowie gemäß § 7 Abs.1 IfSG der direkte oder indirekte Nachweis von Varizella-Zoster-Virus, soweit er auf eine akute Infektion hinweist, namentlich gemeldet.
Warum muss man sich bei Gürtelrose schonen?
Prinzipiell sollten Sie sich im Falle einer Gürtelrose körperlich schonen und Stress vermeiden. Saunabesuche, Schwimmen, sportliche Aktivitäten etc. sollten erst nach vollständiger Genesung wieder wahrgenommen werden. Zumeist kommt es zu einer vollständigen Rückbildung der Schmerzen und auch der Hautveränderungen.
Kann man Gürtelrose zu Hause behandeln?
Welche Hausmittel gibt es gegen Gürtelrose? – Eine vitaminreiche Ernährung stärkt das Immunsystem, Insbesondere das in Zitrusfrüchten enthaltene Vitamin C macht fit gegen Viren. Achten Sie ferner über ausreichend Magnesium auf den Speiseplan. Es hilft, die Schmerzrezeptoren zu blocken.
- Mit Naturjoghurt oder einer sanddornhaltigen Salbe lässt sich der unangenehme Juckreiz lindern.
- Aloe vera, naturbelassener Honig, Knoblauch oder Ringelblumensalbe sind weitere natürliche Hausmittel, um dem Juckreiz Einhalt zu gebieten.
- Ohlwickel hingegen ist ein gutes Hausmittel, um die Bläschen auszutrocknen.
Allerdings sollten Sie bei der Anwendung besonders vorsichtig sein. Bilden sich Risse, haben Bakterien leichtes Spiel. Mit Molke und Wizenkleie halten Sie die Areale feucht. Chilipflaster, Chiliwickel oder Heizkissen helfen gegen Schmerzen. Die Bläschen sollten jedoch vorher durch ein Stofftuch abgedeckt werden.